von Peppone » 11.11.2012, 15:35
cropro2010 hat geschrieben:Anlass der Ausstellung ist der hundertste Jahrestag der Revolution von 1911, die der Jahrtausende alten despotischen Kaiserherrschaft in China ein Ende setzte. Unmittelbares Ziel war die China seit 1644 beherrschende mandschurische Qing-Dynastie, die korrupt und hilflos ein Opfer der imperialistischen Raubpolitik der Industriemächte geworden waren, die China zahlreiche Rechte und Gebiete entrissen hatten.
Wo hastn das rauskopiert?
Das Tragische daran ist, dass noch im 18.Jh. China der größte Staat der Welt war, der dreiviertel Asien unter Kontrolle hatte, bis nach Nepal, ins heutige Usbekistan, nach Burma, Vietnam und Sumatra. Die Kaiser des 17. und 18.Jhs. unterdrückten zwar alles, was irgendwie nach Kritik an der Dynastie aussah, sie waren aber auf der anderen Seite auch so aufgeklärt, dass China in dieser Zeit eine derart differenzierte Landwirtschaft hatte, wie das in der westlichen Welt erst in der Moderne wieder erreicht werden konnte, Handelsbeziehungen in die ganze Welt, riesige Dschunken mit fast 200 Mann Besatzung importierten Reis, weil die Hauptanbaugebiete Chinas sich lieber auf Handel und Handwerk verlegten und der Reisanbau mit der explodierenden Bevölkerung nicht mehr mithalten konnte (als im 17./18.Jh. die europäische Bevölkerung gerade mal von 100 auf 150 Mio Menschen stieg, nahm die chinesische Bevölkerung von 150 auf 350 Mio Menschen zu), und - das Beste von dem Ganzen - niemals zuvor und danach waren die Steuern für die Landbevölkerung derart niedrig. China war DIE Großmacht der Welt, auch wenn z.B. die Engländer das ganz anders gesehen haben dürften.
Sogar militärisch war China auf der Höhe der Zeit: So groß wie im 18.Jh. war China nie wieder und auch zuvor nie. Zwar kam es nicht zu einer militärischen Auseinandersetzung mit den europäischen Militärgroßmächten dieser Zeit - England, Frankreich, Preußen - aber die Russen konnte man schlagen. Die waren zu der Zeit fähig, in Koalition mit Frankreich und Österreich Friedrich den Großen an den Rand der totalen Niederlage zu bringen, waren also auch nicht so ohne...
Dass man dieses gigantische Reich jahrhundertelang unter Kontrolle halten konnte, spricht auch dafür, dass China dank der Banner-Organisation der Mandschu militärisch nicht zu unterschätzen war.
Hundert Jahre später war alles vorbei und China Spielball der Kolonialmächte...
Beppe
[quote="cropro2010"]Anlass der Ausstellung ist der hundertste Jahrestag der Revolution von 1911, die der Jahrtausende alten despotischen Kaiserherrschaft in China ein Ende setzte. Unmittelbares Ziel war die China seit 1644 beherrschende mandschurische Qing-Dynastie, die korrupt und hilflos ein Opfer der imperialistischen Raubpolitik der Industriemächte geworden waren, die China zahlreiche Rechte und Gebiete entrissen hatten.[/quote]
Wo hastn das rauskopiert?
Das Tragische daran ist, dass noch im 18.Jh. China der größte Staat der Welt war, der dreiviertel Asien unter Kontrolle hatte, bis nach Nepal, ins heutige Usbekistan, nach Burma, Vietnam und Sumatra. Die Kaiser des 17. und 18.Jhs. unterdrückten zwar alles, was irgendwie nach Kritik an der Dynastie aussah, sie waren aber auf der anderen Seite auch so aufgeklärt, dass China in dieser Zeit eine derart differenzierte Landwirtschaft hatte, wie das in der westlichen Welt erst in der Moderne wieder erreicht werden konnte, Handelsbeziehungen in die ganze Welt, riesige Dschunken mit fast 200 Mann Besatzung importierten Reis, weil die Hauptanbaugebiete Chinas sich lieber auf Handel und Handwerk verlegten und der Reisanbau mit der explodierenden Bevölkerung nicht mehr mithalten konnte (als im 17./18.Jh. die europäische Bevölkerung gerade mal von 100 auf 150 Mio Menschen stieg, nahm die chinesische Bevölkerung von 150 auf 350 Mio Menschen zu), und - das Beste von dem Ganzen - niemals zuvor und danach waren die Steuern für die Landbevölkerung derart niedrig. China war DIE Großmacht der Welt, auch wenn z.B. die Engländer das ganz anders gesehen haben dürften.
Sogar militärisch war China auf der Höhe der Zeit: So groß wie im 18.Jh. war China nie wieder und auch zuvor nie. Zwar kam es nicht zu einer militärischen Auseinandersetzung mit den europäischen Militärgroßmächten dieser Zeit - England, Frankreich, Preußen - aber die Russen konnte man schlagen. Die waren zu der Zeit fähig, in Koalition mit Frankreich und Österreich Friedrich den Großen an den Rand der totalen Niederlage zu bringen, waren also auch nicht so ohne...
Dass man dieses gigantische Reich jahrhundertelang unter Kontrolle halten konnte, spricht auch dafür, dass China dank der Banner-Organisation der Mandschu militärisch nicht zu unterschätzen war.
Hundert Jahre später war alles vorbei und China Spielball der Kolonialmächte...
Beppe