von ehemaliger Autor K. » 30.03.2014, 16:54
Halle Forumsmitglieder,
ich habe gerade einen Moment Zeit und gesehen, das es um die chinesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungeh geht. 1986 gab es in Peking die erste Messe für Firmen der Branche, in der ich damals tätig war. Ich musste seinerzeit die Organisation und Betreuung unseres Standes übernehmen. Damals wurden überall die neuen Beziehungen zu China erst aufgebaut und es gab tausend Probleme. Seinerzeit schrieb ich ein Telefax an meinen Chef aus Peking und informierte ihn über die Lage vor Ort. Ich hatte zu ihm ein freundschaftliches Verhältnis und deshalb ist es ein wenig leger geschrieben. Ich veröffentliche hiermit einen kleinen Abschnitt. Es ist lange her und nun kein Geschäftsgeheimnis mehr. Vielleicht wird daraus deutlich, wie groß die Probleme damals waren.
Ausschnitt aus dem Fax Herbst 1986
Alle Aussteller ärgern sich über die völlige Inkompetenz der chinesischen Manager. Zum Glück haben sie erkannt, dass sie mit den Problemen nicht fertig werden und deshalb kurzfristig die gesamte Organisation der Messe der uns gut bekannten amerikanischen Firma L…. übertragen. Die sind hier nun mit ihren knallharten Managern eingetroffen. Mr. James, also Joe und seine Cowboys, die wir ja von früher her gut kennen und der hat nun in seiner gewohnten Wildwest Manier hier alles von unten nach oben umgekrempelt. Wenigstens läuft der Laden jetzt. Dafür verlangt er nun von uns eine astronomische Standgebühr und das per Vorkasse. Ich habe ihm das Geld über Herrn T. anweisen lassen.
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Die Verwaltung hat uns chinesische Arbeitskräfte zugewiesen. Diese Leute taugen überhaupt nichts, sie sitzen den ganzen Tag herum, klönen, essen und trinken Tee. So soll das überall in China sein, die Leute sitzen in den Firmen und langweilen sich, tun nichts. Ich habe Joe gesagt, er soll uns sofort neue Arbeitskräfte organisieren, mit denen können wir nichts anfangen, diese sozialistische Arbeitsmoral bringt uns nicht weiter. Er hätte das Problem schon gelöst, versprach er mir. Morgen kämen alles neue Leute und denen würde er dann schon den A… aufreißen (Originalton Joe) und ihnen zeigen, wie man auf amerikanische Art arbeitet. Hoffentlich klappt das auch, aber eigentlich ist er in diesen Dingen sehr zuverlässig.
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In Peking ist alles völlig überteuert. Das Hotelzimmer in dem neuen Hotel kostet 350,- US-Dollar pro Nacht und hat so gut wie nichts zu bieten, überhaupt kein Preis-Leistungsverhältnis. Ich hoffe, Sie kriegen bei meiner Rechnung keinen Schreck, aber ich habe sehr viele Ausgaben….
In dem Hotel gibt es fünf verschiedene Speisesäle, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Western Food und Muslim Food. Joe hat heute Abend mich und einige andere Aussteller zum Western Food eingeladen. Vielleicht erklärt er uns bei der Gelegenheit einmal seine astronomischen Standgebühren…...
Halle Forumsmitglieder,
ich habe gerade einen Moment Zeit und gesehen, das es um die chinesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungeh geht. 1986 gab es in Peking die erste Messe für Firmen der Branche, in der ich damals tätig war. Ich musste seinerzeit die Organisation und Betreuung unseres Standes übernehmen. Damals wurden überall die neuen Beziehungen zu China erst aufgebaut und es gab tausend Probleme. Seinerzeit schrieb ich ein Telefax an meinen Chef aus Peking und informierte ihn über die Lage vor Ort. Ich hatte zu ihm ein freundschaftliches Verhältnis und deshalb ist es ein wenig leger geschrieben. Ich veröffentliche hiermit einen kleinen Abschnitt. Es ist lange her und nun kein Geschäftsgeheimnis mehr. Vielleicht wird daraus deutlich, wie groß die Probleme damals waren.
[i]Ausschnitt aus dem Fax Herbst 1986
Alle Aussteller ärgern sich über die völlige Inkompetenz der chinesischen Manager. Zum Glück haben sie erkannt, dass sie mit den Problemen nicht fertig werden und deshalb kurzfristig die gesamte Organisation der Messe der uns gut bekannten amerikanischen Firma L…. übertragen. Die sind hier nun mit ihren knallharten Managern eingetroffen. Mr. James, also Joe und seine Cowboys, die wir ja von früher her gut kennen und der hat nun in seiner gewohnten Wildwest Manier hier alles von unten nach oben umgekrempelt. Wenigstens läuft der Laden jetzt. Dafür verlangt er nun von uns eine astronomische Standgebühr und das per Vorkasse. Ich habe ihm das Geld über Herrn T. anweisen lassen.
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Die Verwaltung hat uns chinesische Arbeitskräfte zugewiesen. Diese Leute taugen überhaupt nichts, sie sitzen den ganzen Tag herum, klönen, essen und trinken Tee. So soll das überall in China sein, die Leute sitzen in den Firmen und langweilen sich, tun nichts. Ich habe Joe gesagt, er soll uns sofort neue Arbeitskräfte organisieren, mit denen können wir nichts anfangen, diese sozialistische Arbeitsmoral bringt uns nicht weiter. Er hätte das Problem schon gelöst, versprach er mir. Morgen kämen alles neue Leute und denen würde er dann schon den A… aufreißen (Originalton Joe) und ihnen zeigen, wie man auf amerikanische Art arbeitet. Hoffentlich klappt das auch, aber eigentlich ist er in diesen Dingen sehr zuverlässig.
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In Peking ist alles völlig überteuert. Das Hotelzimmer in dem neuen Hotel kostet 350,- US-Dollar pro Nacht und hat so gut wie nichts zu bieten, überhaupt kein Preis-Leistungsverhältnis. Ich hoffe, Sie kriegen bei meiner Rechnung keinen Schreck, aber ich habe sehr viele Ausgaben….
In dem Hotel gibt es fünf verschiedene Speisesäle, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Western Food und Muslim Food. Joe hat heute Abend mich und einige andere Aussteller zum Western Food eingeladen. Vielleicht erklärt er uns bei der Gelegenheit einmal seine astronomischen Standgebühren…...
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