Die Absetzung von Walter Ulbricht

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Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Barbarossa » 03.09.2012, 23:14

Peppone hat geschrieben:Für mich besteht da schon ein Zusammenhang. Zwar war auch unter Ulbricht die wirtschaftliche Lage der DDR prekär, aber erst Honeckers Bauprogramme haben den Schuldenberg so hoch geschraubt, dass letzten Endes die DDR 20 Jahre später grundpleite war.

Beppe
Eigentlich sogar schon 1983, als der "Milliardenkredit" die DDR vor der Zahlungsunfähigkeit rettete - das wären 12 Jahre nach dem Führungswechsel. Allerdings ging es allen Staaten des Ostblocks so. Allen wurde in diesen Jahren die Kreditfähigkeit entzogen. Nur die DDR kam hier noch einmal glimpflich davon. Es war ein systemweiter Niedergang.
Ich vermag nicht zu beurteilen, ob der schuldenfinanzierte und damit scheinbare Aufschwung in den 70ern nun ruinös wirkte, oder ob damit vor allem die Bevölkerung ruhig gestellt wurde und damit dann auch zu mehr Leistungsbereitschaft animiert werden konnte, ggf. auch z. T. ohne Entlohnung zu arbeiten (Feierabendarbeit, Subotniks, Timur-Trupps...). Auch das sollte man nicht unterschätzen.

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Peppone » 03.09.2012, 11:01

Barbarossa hat geschrieben:Diese "Popularität" (in Wirklichkeit das geringere Übel) war also teuer erkauft. (...)
Für das politische System selbst und allem was dran hing, war der Austausch der Führungsleute unwesentlich.
Für mich besteht da schon ein Zusammenhang. Zwar war auch unter Ulbricht die wirtschaftliche Lage der DDR prekär, aber erst Honeckers Bauprogramme haben den Schuldenberg so hoch geschraubt, dass letzten Endes die DDR 20 Jahre später grundpleite war.

Beppe

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von dieter » 31.08.2012, 15:22

Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
jetzt sind beide tot. :roll:
Irgendwann sterben wir alle.
Übrigens: Die Mauer ist auch tot...

Beppe
Lieber Beppe,
fragt sich nur wann und auf welche Art und Weise :?: :roll:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Barbarossa » 30.08.2012, 22:53

Peppone hat geschrieben:...Wie seht ihr das - welche Rolle spielte die Machtübernahme Honeckers bzw. der Sturz Ulbrichts in der Geschichte der DDR?

Beppe
Schwer zu sagen. Ich kann aus dieser Zeit nun nichts berichten, da ich 1971 erst 4 Jahre alt war. Ich kann also auch nur vom Hörensagen berichten.
Honecker versuchte ja, sich durch ein besseres Warenangebot in den Kaufhallen und durch ein gigantisches Wohnungsbauprogramm bei den Bürgern beliebt zu machen. Ich glaube, das gelang ihm ansatzweise sogar. Auf jeden Fall war er in den 70ern beliebter als der "Zickenbart". Das trieb allerdings den Schuldenberg des Staates in die Höhe. Diese "Popularität" (in Wirklichkeit das geringere Übel) war also teuer erkauft.
Politisch muß man wohl einschätzen, daß der Wechsel ja von Moskau genehmigt war. Ulbricht war alt und wurde vermutlich für Moskau immer unberechenbarer und damit schwerer steuerbar. Der Wechsel hätte ohnehin bald stattfinden müssen, denn Ulbricht hatte ja nicht mehr allzulange zu leben (faktische Entmachtung: 3. Mai 1971;
† 1. August 1973 als 80-Jähriger!). Das war sicher auch damals schon abzusehen. Daß im Vorfeld zwischen Honecker und Ulbricht bereits eine Art Machtkampf tobte, bekam man als "Otto-Normalbürger" natürlich nicht mit.
Für das politische System selbst und allem was dran hing, war der Austausch der Führungsleute unwesentlich.

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Peppone » 30.08.2012, 21:38

Ulbrichts Sturz durch Honecker geschah ja, um Honeckers Macht zu erhalten bzw. auszuweiten. Honeckers Argument war, dass Ulbricht quasi den Sozialismus verraten habe. In der Tat ging Ulbricht Wege, die im Ostblock ungewöhnlich (Stichwort NÖS). Und Honecker begann nach seiner Machtübernahme zwar eine Phase, in der er etwa 5 Jahre lang auf Öffnung setzte und die DDR an der Oberfläche modernisierte (Grundlagenvertrag mit der BRD, Weltjugendspiele, Bau von Plattenbausiedlungen und damit endlich modernen Wohnraum für viele), aber im Grunde war er immer ein Hardliner und verschärfte von Anfang an die Bespitzelung der DDR-Bürger durch die Stasi und ging - nachdem die Wltjugendpsiele über die Bühne waren - den Umgang mit Regimekritikern (z.B. Biermann, Havemann...).
Wie seht ihr das - welche Rolle spielte die Machtübernahme Honeckers bzw. der Sturz Ulbrichts in der Geschichte der DDR?

Beppe

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Barbarossa » 30.08.2012, 21:06

In allzuvielen Köpfen existiert sie aber noch - leider...

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Peppone » 30.08.2012, 16:10

dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
jetzt sind beide tot. :roll:
Irgendwann sterben wir alle.
Übrigens: Die Mauer ist auch tot...

Beppe

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von dieter » 30.08.2012, 15:59

Lieber Beppe,
jetzt sind beide tot. :roll:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Peppone » 29.08.2012, 16:32

Begonnen hat Honeckers Putsch Jahre vorher, als Breschnew, damals noch nicht Parteichef, in der DDR war und Ulbricht, verägert über die Reaktionen aus Moskau zu seinen Reformen, nicht mit Breschnew auf eine Jagd gehen wollte. Er schickte Honecker - und anschließend waren Honecker und Breschnew "Männerfreunde".
Ohne Breschnew keine Absetzung Ulbrichts...
So schließt sich der Kreis.

Beppe

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Barbarossa » 25.08.2012, 19:31

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
aber nichts Gutes. :roll:
Natürlich nicht, aber Kommunisten waren ohnehin noch nie Demokraten - zumindest für unsere Begriffe.

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von dieter » 25.08.2012, 14:08

Lieber Barbarossa,
aber nichts Gutes. :roll:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Barbarossa » 24.08.2012, 23:01

Dafür haben sie von Stalin umso mehr gelernt - Pieck, Ulbricht, Mielke, Honecker und wie sie alle hießen.
:wink:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von dieter » 24.08.2012, 14:06

Lieber Barbarossa,
von dem Rosa Luxemburg sagte, er war mein treuester und dümmster Schüler. :wink:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von Barbarossa » 23.08.2012, 21:06

Nun ja, in der SU waren die meisten "Herrscher" bis zu ihrem Ableben an der Macht. Das gab es in der DDR nur einmal und das war Wilhalm Pieck - der erste und einzige Präsident der DDR.
:wink:

Re: Die Absetzung von Walter Ulbricht

von dieter » 23.08.2012, 13:50

Barbarossa hat geschrieben:Das nenne ich einen echten Putsch, nicht wahr?
;-)
Lieber Barbarossa,
so isses, :wink: hast Du von Kommunisten etwas Anders erwartet :?:

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