Vergobret hat geschrieben:Na, ich weiß ja nicht.
Australien meinetwegen, das leuchtet noch ein.
Aber Amerika, bei dessen Ausmaßen und der geringen Population an Menschen? Weiß man warum die Simulation zu diesen Schlüssen kam?
In der Tat ist es unwahrscheinlich, dass eine Spezies eine andere, geschweige denn gleich mehr als die Hälfte aller großen Pflanzenfresser einer Region, bis zum letzten Exemplar ausrottet. Ein Actio-Reactio-Zusammenhang zwischen "Räuber" und Beute würde das schon allein verhindern (wenn die Beute zu wenig wird, werden nicht auch noch die letzten Exemplare gejagt, sondern das Jagdverhalten der Jäger ändert sich und sie stellen sich auf eine neue, lohnendere Beuteart um).
Und doch verschwanden 73% der nordamerikanischen großen Pflanzenfresser in auffallender zeitlicher Nähe zum ersten gesicherten menschlichen Auftreten in Nordamerika (Menschen mögen früher angekommen sein, aber "gesichert" bedeutet gleichzeitig auch eine gewisse Anzahl von Menschen).
Die Simulation untersuchte über einen Zeitraum von 2500 Jahren die bei einer menschlichen Population ("Landungspunkt" war 49°N, 114°W)
- die "Jagdfähigkeit"
- die Nahrungskonkurrenz zwischen den Pflanzenfressern
- die maximal anzunehmende Bevölkerungsdichte der Menschen
- die am Ende des untersuchten Zeitraums anzunehmende Bevölkerungsdichte der Menschen
- den Fleischanteil in der menschlichen Nahrung
- den Energiebedarf der Pflanzenfresser
- ob eine Spezies wirklich ausgestorben ist oder überlebt hat
- die Rate, mit der das Schicksal die Tierspezies mit dem von der Simulation vorhergesagten Schicksal übereinstimmt (als Maximum ergibt sich für diesen Wert 41, nämlich 30 ausgestorbene und 11 überlebende Spezies)
- der Zeitraum, in dem laut Simulation eine Spezies ausgestorben ist
Als Ergebnis ergibt sich eine Kurve, bei der die Menschen etwa 1000 Jahre nach ihrem Eintreffen auf einem Bevölkerungsmaximum befinden, das danach in eine waagrechte Kurve übergeht; das ist also dann die Bevölkerungszahl, die das Land maximal verkraften kann.
Zusammen mit dem Bevölkerungsmaximum für etwa 1000 Jahre das Aussterben von 30 Tierarten zu verzeichnen; währenddessen nimmt die Zahl der Individuen der letztendlich überlebenden 11 Arten entweder zu oder pendelt sich auf einem niedrigeren Niveau als dem Ausgangsniveau ein, sodass nach etwa 2000 Jahren nach Eintreffen des Menschen sich die Tierwelt auf einem neuen stabilen Niveau eingependelt hat, unter Verlust von 30 Spezies.
Das letzte Datum, zu dem ein Fossil eines Vertreters der tatsächlich ausgestorbenen Arten belegt ist, ist 12.260 b.p., was ungefähr mit der von der Simulation vorhergesagten Dauer des Aussterbeereignisses zusammenpasst.
Selbst unter der Annahme, dass die Menschen nicht gezielt auf einige (sprich 30) Arten von Herbivoren "losgingen", ist der Einfluss des Menschen auf das Ökosystem, das er in Nordamerika vorfand, laut Simulation derart, dass eben 30 Arten aussterben und 11 Arten überleben.
Diese 11 Arten waren entweder in so großer Stückzahl vorhanden, dass sie den "Bevölkerungsrückgang" verschmerzen konnten, oder sie nutzten die durch das Aussterben von Nahrungskonkurrenten freiwerdenden ökologischen Nischen und nahmen an Zahl sogar noch zu oder sie waren so wenig spezialisiert, dass sie sich den neuen Umständen anpassen konnten.
Beppe
[quote="Vergobret"]Na, ich weiß ja nicht.
Australien meinetwegen, das leuchtet noch ein.
Aber Amerika, bei dessen Ausmaßen und der geringen Population an Menschen? Weiß man warum die Simulation zu diesen Schlüssen kam?[/quote]
In der Tat ist es unwahrscheinlich, dass eine Spezies eine andere, geschweige denn gleich mehr als die Hälfte aller großen Pflanzenfresser einer Region, bis zum letzten Exemplar ausrottet. Ein Actio-Reactio-Zusammenhang zwischen "Räuber" und Beute würde das schon allein verhindern (wenn die Beute zu wenig wird, werden nicht auch noch die letzten Exemplare gejagt, sondern das Jagdverhalten der Jäger ändert sich und sie stellen sich auf eine neue, lohnendere Beuteart um).
Und doch verschwanden 73% der nordamerikanischen großen Pflanzenfresser in auffallender zeitlicher Nähe zum ersten gesicherten menschlichen Auftreten in Nordamerika (Menschen mögen früher angekommen sein, aber "gesichert" bedeutet gleichzeitig auch eine gewisse Anzahl von Menschen).
Die Simulation untersuchte über einen Zeitraum von 2500 Jahren die bei einer menschlichen Population ("Landungspunkt" war 49°N, 114°W)
- die "Jagdfähigkeit"
- die Nahrungskonkurrenz zwischen den Pflanzenfressern
- die maximal anzunehmende Bevölkerungsdichte der Menschen
- die am Ende des untersuchten Zeitraums anzunehmende Bevölkerungsdichte der Menschen
- den Fleischanteil in der menschlichen Nahrung
- den Energiebedarf der Pflanzenfresser
- ob eine Spezies wirklich ausgestorben ist oder überlebt hat
- die Rate, mit der das Schicksal die Tierspezies mit dem von der Simulation vorhergesagten Schicksal übereinstimmt (als Maximum ergibt sich für diesen Wert 41, nämlich 30 ausgestorbene und 11 überlebende Spezies)
- der Zeitraum, in dem laut Simulation eine Spezies ausgestorben ist
Als Ergebnis ergibt sich eine Kurve, bei der die Menschen etwa 1000 Jahre nach ihrem Eintreffen auf einem Bevölkerungsmaximum befinden, das danach in eine waagrechte Kurve übergeht; das ist also dann die Bevölkerungszahl, die das Land maximal verkraften kann.
Zusammen mit dem Bevölkerungsmaximum für etwa 1000 Jahre das Aussterben von 30 Tierarten zu verzeichnen; währenddessen nimmt die Zahl der Individuen der letztendlich überlebenden 11 Arten entweder zu oder pendelt sich auf einem niedrigeren Niveau als dem Ausgangsniveau ein, sodass nach etwa 2000 Jahren nach Eintreffen des Menschen sich die Tierwelt auf einem neuen stabilen Niveau eingependelt hat, unter Verlust von 30 Spezies.
Das letzte Datum, zu dem ein Fossil eines Vertreters der tatsächlich ausgestorbenen Arten belegt ist, ist 12.260 b.p., was ungefähr mit der von der Simulation vorhergesagten Dauer des Aussterbeereignisses zusammenpasst.
Selbst unter der Annahme, dass die Menschen nicht gezielt auf einige (sprich 30) Arten von Herbivoren "losgingen", ist der Einfluss des Menschen auf das Ökosystem, das er in Nordamerika vorfand, laut Simulation derart, dass eben 30 Arten aussterben und 11 Arten überleben.
Diese 11 Arten waren entweder in so großer Stückzahl vorhanden, dass sie den "Bevölkerungsrückgang" verschmerzen konnten, oder sie nutzten die durch das Aussterben von Nahrungskonkurrenten freiwerdenden ökologischen Nischen und nahmen an Zahl sogar noch zu oder sie waren so wenig spezialisiert, dass sie sich den neuen Umständen anpassen konnten.
Beppe