Dietrich hat geschrieben:Die Slawen haben das Land erst im 6./7. Jh. besiedelt und daher mit dem antiken Volk der Makedonen nichts zu tun- weder sprachlich noch ethnisch.
Peppone hat geschrieben:Und doch haben sie verschiedene Traditionen von den alten Makedonen übernommen - siehe das Staatswappen.
Offensichtlich war die alte makedonische Tradition doch noch stärker als bspw. die keltische Tradition in Oberbayern, als die Slawen ins Land kamen.
Oder ist das Staatswappen und das Bewusstsein, im Land Philipps und Alexanders zu leben, eine moderne Erscheinung?
Beppe
Wenn man sich in Europa umschaut, dann findet man noch weitere Beispiele für dieses Phänomen. Englische Könige schmückten sich gern mit mit einem "Urahnen" namens König Arthus, der ethnisch mit den Angelsachsen nun so gar nichts zu tun hatte, da Arthus (inzwischen nur noch als Legende ohne tatsächliches Vorbild betrachtet) eigentlich König der Kelten gewesen sein soll, die wiederum von den Angelsachsen verdrängt wurden.
Hier scheint genau das gleiche Phänomen vorzuliegen, daß man sich ein möglichst "leuchtendes Vorbild" sucht, um selbst in einem möglichst guten Licht zu erscheinen.
Klar ist aber auch, daß bei der Einwanderung der Slawen auf dem Balkan - wie überall - niemals die ganze Bevölkerung zu 100 % ausgetauscht wird. Reste der ursprünglichen Bevölkerung bleiben immer zurück, auch wenn sich die Sprache auch bei der Urbevölkerung der Mehrheit angleicht. So ist es zwar nicht ganz richtig, wenn sich das heutige Mazedonien in der Tradition des antiken Makedonien sieht, aber auch nicht so ganz falsch.
Die sauberste Lösung wäre vielleicht, wenn sich die Republik Mazedonien mit der griechischen Region Makedonien zu einer gemeinsamen "Kulturregion" zusammenschließen würde. In einem geeinten Europa wäre solch eine Lösung m. E. durchaus denkbar.
Hier noch zwei Karten dazu:
Quellen: Wikipedia
[quote="Dietrich"]Die Slawen haben das Land erst im 6./7. Jh. besiedelt und daher mit dem antiken Volk der Makedonen nichts zu tun- weder sprachlich noch ethnisch.[/quote]
[quote="Peppone"]Und doch haben sie verschiedene Traditionen von den alten Makedonen übernommen - siehe das Staatswappen.
Offensichtlich war die alte makedonische Tradition doch noch stärker als bspw. die keltische Tradition in Oberbayern, als die Slawen ins Land kamen.
Oder ist das Staatswappen und das Bewusstsein, im Land Philipps und Alexanders zu leben, eine moderne Erscheinung?
Beppe[/quote]
Wenn man sich in Europa umschaut, dann findet man noch weitere Beispiele für dieses Phänomen. Englische Könige schmückten sich gern mit mit einem "Urahnen" namens König Arthus, der ethnisch mit den Angelsachsen nun so gar nichts zu tun hatte, da Arthus (inzwischen nur noch als Legende ohne tatsächliches Vorbild betrachtet) eigentlich König der Kelten gewesen sein soll, die wiederum von den Angelsachsen verdrängt wurden.
Hier scheint genau das gleiche Phänomen vorzuliegen, daß man sich ein möglichst "leuchtendes Vorbild" sucht, um selbst in einem möglichst guten Licht zu erscheinen.
Klar ist aber auch, daß bei der Einwanderung der Slawen auf dem Balkan - wie überall - niemals die ganze Bevölkerung zu 100 % ausgetauscht wird. Reste der ursprünglichen Bevölkerung bleiben immer zurück, auch wenn sich die Sprache auch bei der Urbevölkerung der Mehrheit angleicht. So ist es zwar nicht ganz richtig, wenn sich das heutige Mazedonien in der Tradition des antiken Makedonien sieht, aber auch nicht so ganz falsch.
Die sauberste Lösung wäre vielleicht, wenn sich die Republik Mazedonien mit der griechischen Region Makedonien zu einer gemeinsamen "Kulturregion" zusammenschließen würde. In einem geeinten Europa wäre solch eine Lösung m. E. durchaus denkbar.
Hier noch zwei Karten dazu:
[img]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a9/Former_Yugoslavia_Map.png/800px-Former_Yugoslavia_Map.png[/img]
[img]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/GreeceRegionsGerman.png[/img]
Quellen: Wikipedia