von WDPG » 25.05.2012, 14:38
Auch ich halte den Artikel den du da geschrieben hast für sehr interessant, möchte aber ein paar Anmerkungen machen bezüglich folgendem Absatz:
1458 bestieg der letzte byzantinische Kaiser den Thron, Konstantin XI. Dragases Palaiologos. Tapfer versuchte er, das Reich zu verteidigen und stellte ein 10.000 Mann starkes Heer auf. Doch die Osmanen hatten, als sie nun die Belagerung begannen, 80.000 Mann und dazu noch riesenhafte Kanonen gegenüber Konstantinopel. Sie konnten die Sperrkette durchbrechen und selbst die einst meisterhafte byzantinische Flotte besiegen. Auch die verzweifelte Anbetung von Ikonen half nichts. Der Legende nach gab den Ausschlag, dass man vergaß, eine Stadtpforte zu schließen. Sofort stürmten die Osmanen Konstantinopel, sie plünderten, brandschatzten und mordeten. Kaiser Konstantin fiel im Kampf. Das römische Reich war erneut untergegangen, das osmanische Reich war auf dem Weg zur Großmacht. Das byzantinische Reich jedoch hatte die Kultur der Antike bewahrt, bis sie nun in der Renaissance auch in Westeuropa wiederentdeckt wurde.
Nicht 1458 sondern 1448 also 10 Jahre zuvor bestieg Konstantin XI den Kaiserthron in Konstantinopel (wohl ein Tippfehler).
Was man bezüglich der Anzahl der Soldaten noch Beifügen kann. Zu den 10.000 Mann gehörten nicht nur Leute aus Byzanz (bzw. Konstaninopel) sondern auch zahlreiche ausländische Krieger (Freiwillige, Leute aus der venezianischen Kolonie und wohl auch einige Söldner), aber nicht nur das, an manchen Mauerabschnitten der 19 Kilometer langen Mauern, waren die Befehlshaber Leute die gar nicht aus dem Militär kamen, etwa geistliche oder auch der Osmanenprinz Orhan (der vor Mehmed II nach Konstantinopel geflohen war), ähnlich war es wohl auch im Heer, hier waren wohl auch viele "Amateure" am Werk.
Im Gegensatz zu den gut organisierten Osmanen.
Zum Kanoneneinsatz kann man noch ergänzend sagen, dass die Mauern von Konstantinopel im Mittelalter zu recht als uneinnehmbar galten, aber für den Einsatz von Kanonen und den Beschuss durch Kanonen nicht wirklich geeignet waren.
Was das mit der Flotte und der Sperrkette betrifft: Die bedeutenderen Schlachtschiffe auf der Seite von Byzanz kamen von den italienischen Stadtstaaten, aber ein paar aus Byzanz gab es noch.
Die Sperrkette haben die Osmanen übrigens nicht durchbrochen sondern (über Land) umgangen, somit nahm man die wichtige Bucht des Goldenen Horns ein.
Die Legende mit dem offenen Tor ist eine sehr gängige, ich halte nicht wirklich viel von dieser. OK es kann schon gewesen sein das da ein Tor geöffnet war, aber deshalb bricht keine Front zusammen, vor allem wenn da nur einzelne Kämpfer durchdringen, die sind schnell zurückgeschlagen. Schon vorher gabs oft so ein Eindringen von kleinen Gruppen, die man Bewältigen konnte.
Denke folgende Version ist realistischer Giustininani, ein Genuese und der bedeutendste Mann auf Seiten von Byzanz neben dem Kaiser, wurde getroffen und schwer verletzt. Es entstand Verwirrung, als er sich wegtransportieren lies und ihm etliche Landsleute folgten. Diese Verwirrung nutzte Mehmed II für die nächste Angriffswelle und konnte so die Verteidiger der stark beschädigten Befestigungsmauer schlagen. Konstantinopel fiel.
Auch ich halte den Artikel den du da geschrieben hast für sehr interessant, möchte aber ein paar Anmerkungen machen bezüglich folgendem Absatz:
[color=#0000BF]1458 bestieg der letzte byzantinische Kaiser den Thron, Konstantin XI. Dragases Palaiologos. Tapfer versuchte er, das Reich zu verteidigen und stellte ein 10.000 Mann starkes Heer auf. Doch die Osmanen hatten, als sie nun die Belagerung begannen, 80.000 Mann und dazu noch riesenhafte Kanonen gegenüber Konstantinopel. Sie konnten die Sperrkette durchbrechen und selbst die einst meisterhafte byzantinische Flotte besiegen. Auch die verzweifelte Anbetung von Ikonen half nichts. Der Legende nach gab den Ausschlag, dass man vergaß, eine Stadtpforte zu schließen. Sofort stürmten die Osmanen Konstantinopel, sie plünderten, brandschatzten und mordeten. Kaiser Konstantin fiel im Kampf. Das römische Reich war erneut untergegangen, das osmanische Reich war auf dem Weg zur Großmacht. Das byzantinische Reich jedoch hatte die Kultur der Antike bewahrt, bis sie nun in der Renaissance auch in Westeuropa wiederentdeckt wurde.[/color]
Nicht 1458 sondern 1448 also 10 Jahre zuvor bestieg Konstantin XI den Kaiserthron in Konstantinopel (wohl ein Tippfehler).
Was man bezüglich der Anzahl der Soldaten noch Beifügen kann. Zu den 10.000 Mann gehörten nicht nur Leute aus Byzanz (bzw. Konstaninopel) sondern auch zahlreiche ausländische Krieger (Freiwillige, Leute aus der venezianischen Kolonie und wohl auch einige Söldner), aber nicht nur das, an manchen Mauerabschnitten der 19 Kilometer langen Mauern, waren die Befehlshaber Leute die gar nicht aus dem Militär kamen, etwa geistliche oder auch der Osmanenprinz Orhan (der vor Mehmed II nach Konstantinopel geflohen war), ähnlich war es wohl auch im Heer, hier waren wohl auch viele "Amateure" am Werk.
Im Gegensatz zu den gut organisierten Osmanen.
Zum Kanoneneinsatz kann man noch ergänzend sagen, dass die Mauern von Konstantinopel im Mittelalter zu recht als uneinnehmbar galten, aber für den Einsatz von Kanonen und den Beschuss durch Kanonen nicht wirklich geeignet waren.
Was das mit der Flotte und der Sperrkette betrifft: Die bedeutenderen Schlachtschiffe auf der Seite von Byzanz kamen von den italienischen Stadtstaaten, aber ein paar aus Byzanz gab es noch.
Die Sperrkette haben die Osmanen übrigens nicht durchbrochen sondern (über Land) umgangen, somit nahm man die wichtige Bucht des Goldenen Horns ein.
Die Legende mit dem offenen Tor ist eine sehr gängige, ich halte nicht wirklich viel von dieser. OK es kann schon gewesen sein das da ein Tor geöffnet war, aber deshalb bricht keine Front zusammen, vor allem wenn da nur einzelne Kämpfer durchdringen, die sind schnell zurückgeschlagen. Schon vorher gabs oft so ein Eindringen von kleinen Gruppen, die man Bewältigen konnte.
Denke folgende Version ist realistischer Giustininani, ein Genuese und der bedeutendste Mann auf Seiten von Byzanz neben dem Kaiser, wurde getroffen und schwer verletzt. Es entstand Verwirrung, als er sich wegtransportieren lies und ihm etliche Landsleute folgten. Diese Verwirrung nutzte Mehmed II für die nächste Angriffswelle und konnte so die Verteidiger der stark beschädigten Befestigungsmauer schlagen. Konstantinopel fiel.